Donnerstag, 3. Februar 2011

November, Dezember, Januar

Halloooooooooooo =)

Tut mir aufrichtig leid, dass ich mich schon so lange nicht mehr gemeldet habe....ist aber ziemlich viel dazwischen gekommen. Ich glaub ich mach mal so einen Monatsüberblick und fange mit November an!

November:
Abschied von den Kindern aus dem Heim, die zu ihren Familien ein Monat über die Ferien gegangen sind. Diejenigen, die keine Familienangehörigen haben, mussten noch länger im Heim bleiben, mit denen wir noch Zeit verbracht haben, danach haben sie ihre Ferien unter der Obhut von Mitarbeitern oder Bekannten verbracht.


Ich muss sagen, dass mir der Abschied von den Kindern voll schwer fiel, obwohl es sich nur um die Ferien gehandelt hat. Keine Ahnung, wie es sein wird, wenn ich im September gehen muss…Ich werde wohl Krokodilstränen heulen…

Dezember:
Jetzt heißt es endlich URLAUB für uns Mitarbeiter! Unser erstes Urlaubsziel war Cartagena, an der Küste. Unser Transportmittel war eine „Mula“, d.h. wir sind mit einem Freund einer Freundin, der LKW –Fahrer ist, in einem Lkw nach Cartagena gefahren. Das war mal eine lustige Erfahrung, muss aber nicht wieder sein, weil es 6 Stunden länger gedauert hat, als man eigentlich für die Fahrt benötigt.
In Cartagena waren wir auf Playa Blanca, einem wunderschönen Strand mit weißem Sand und türkisen Wasser, wie aus dem Katalog =)






Einen Nachmittag sind wir mit einem Motor-Boot nach Boca Chica gefahren, zu der Insel, auf der mein Bruder ein Jahr gelebt und seinen Freiwilligendienst absolviert hat. Das war ein echt tolles Erlebnis, denn ich konnte nun alles live mit sehen, was ich vorher nur auf Bildern gesehen habe und von Erzählungen von ihm kannte. Da die Insel recht klein ist hat sich schnell rumgesprochen, dass die Schwester von Thomas kommen würde…als wir dann ankamen, kamen einige auf uns zu und haben gleich gefragt: Wer ist denn die Schwester von Thomas? Und haben immer gedacht, dass Sabrina die Schwester wäre, weil sie auch so dunkelblondes Haar hat wie er und waren ziemlich verwundert, als ich dann sagte, dass ICH die Schwester wäre =)






Ein Strand auf der Insel, wo Thomas gelebt hat:



Das war ein echt schöner Nachmittag, den wir auch mit den anderen weltwärts-Freiwilligen verbracht haben! Wir waren am Strand und haben uns gebadet und waren einen Augenblick echt neidisch, dass unsere Mit-Freiwilligen so ne tolle Möglichkeit haben, jeden Tag mal ins Meer zu hüpfen und einfach am Strand chillen können.



Einen anderen Nachmittag waren wir auf Boca Grande, einem anderen Strand, wo wir der Versuchung einfach nicht widerstehen konnten, uns eine Halbkörper-Massage andrehen zu lassen. Wir lagen dann da ganz faul in der Sonne und ließen uns an der Karibik-Küste eine Massage machen….das musste einfach sein, wer weiß, wann wir die nächste Möglichkeit dazu haben werden!



(Strand Boca Grande)


Von Cartagena aus ging zu einem Freund von uns, der auch mit uns in Medellín im Kinderheim für eine Zeit lang gearbeitet hat. Um ihn zu besuchen, seine Familie kennen zu lernen und Weihnachten mit ihm zu feiern, sind wir also nach Riohacha (La Guajira) gefahren, was sich im nördlichsten Teil von Kolumbien befindet.
Dort hatte wir die Möglichkeit, in 2 verschiedene Indigena-Dörfer (Dörfern von Einheimischen) zu gehen und das indigenische Leben etwas kennen zulernen.



(Indigena Frau webt ein Kleid)


Das erste Indigena Dorf hat sich gleich ein paar Straßen neben dem Haus von unserem Freund Andres befunden.






Um in das andere Indigena Dorf zu gelangen, mussten wir erst mal in einem Jeep durch eine kleine Wüste:





Super heiß ist es in der Wüste gewesen!



Dort durften wir für kurze Zeit bei einer Gesundheitsbrigade, die gerade in diesem Dorf stattgefunden hat, vorbeischauen und die Indigenas begrüßen, die so schüchtern waren, dass uns beim Begrüßen nicht in die Augen geschaut haben.






Das erinnert an Afrika…











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An der Küste war das fast immer unser tägliches Essen: Fisch, Reis, Patacon (frittierte Kochbanane) und Salat. Super lecker!




Von der Küste aus ging es dann nach Bogotá, der Hauptstadt Kolumbiens.
Dort haben wir 3 Tage total gesegnet verbracht. Ohne zu wissen, wo uns ein Bus hinführen würde, sind wir eingestiegen und „zufällig“ dort ausgestiegen, wo wir hin wollten. Später haben wir erfahren, dass in dem Transportmittel, der Transmilenio, die wir hauptsächlich in Bogota benutzt haben, sehr oft Diebstähle vorfallen. Selbst der Kolumbianer, der uns das erzählt hat, vermeidet es, mit der Transmilenio zu fahren, weil es ihm zu gefährlich ist. Gott sei Dank wurde uns kein Haar gekrümmt und nichts gestohlen!


Außerdem war die ganzen 3 Tage über super tolles sonniges Wetter und die fetten Pullis und die Regenschirme, die wir mit eingepackt haben, mussten wir gar nicht benutzen. Dabei hatten uns vorher alle gewarnt, nehmt bloß dicke Sachen mit, in Bogota ist es super kalt. Von wegen, wir haben sogar einen Sonnenbrand bekommen :D
In Bogota sind wir auch ins neue Jahr gerutscht ;)



Hier ein Beweis unseres Sonnenbrandes (also am Abend war es schon sehr kalt…)



Nur tagsüber nicht...

(Blick von einem Berg über ganz Bogota)



Von Bogota gings rüber nach Leticia, einer Stadt, von der man zu Fuß aus nach Brasilien gehen kann und 5 Minuten nach Peru braucht und die natürlich sehr dafür bekannt ist, weil sie am Amazonas liegt!
In Leticia haben wir bei einer Pastorenfamilie gelebt, die super nett zu uns war, uns auch einmal in Brasilien in ein Restaurant eingeladen hat, wo wir die verschiedensten Fleischsorten ausprobiert haben:



Das waren zB: Affenzunge, Kuhzunge, Kuhdarm, Hühnchen…
Ich habe Affenzunge zwar nur probiert, aber es reicht mir, um sagen zu können, dass es nicht so mein Fall ist, genau so wenig, wie der Kuhdarm….die Kuhzunge habe ich ausgelassen…

Nach dem wir ein paar Tage in Leticia verbracht haben, haben wir uns für 3 Tage Regenwald vorbereitet. D.h. zum Beispiel Gummistiefel, Essen, 5 Liter Wasser, Mückenspray!!!! Etc….

Wir sind dann also etwa 3 Stunden mit dem Motorboot den Amazonas entlang und immer weiter in den Urwald gefahren.




In der Comunidad San Juan de Soco, dem Indigena Dorf, lebt die Familie lebt, bei der wir ein paar Tagen verbingen wollten, um einen kleinen Einblick in das Leben im Amazonas und im Urwald kennenzulernen.






Strom gab es dort nur ab 18 Uhr bis 21 Uhr, fließendes Wasser gibt es dort nicht. D.h. die Bewohner waschen sich im Amazonas, putzen sich mit diesem Wasser die Zähne und waschen sowohl ihre Kleider als auch ihr Geschirr.




Als wir im Dörfchen angekommen sind, hat mich ein übel riechender Geruch begrüßt, an den ich mich einfach nicht gewöhnen konnte/wollte. Nach einem Tag musste ich feststellen, dass auch meine Wäsche diesen Geruch angenommen hat, was mir ganz und gar nicht gefiel…


Nachdem wir die Comunidad ein wenig kennen gelernt haben, haben wir uns aufgemacht, um eine Nacht im Urwald zu verbringen. Wir haben uns wortwörtlich durch den Dschungel geschlagen oder besser gesagt unser Gastgeber Albaro, der uns in den Urwald begleitet hat, hat uns mit einer Machete den Weg in den Urwald frei gemacht.









Als wir nach 2 Stunden wandern an dem vorgesehenen Platz angekommen sind, hat uns Albaro ein Schlafplatz aus Palmenbätter gebaut.





Dann fingen wir auch schon an zu kochen und haben es uns mit dem Lagerfeuer gemütlich gemacht….wenn man das so überhaupt so sagen kann, denn die Armee von Mücken lassen dich eigentlich keine einzige Minute friedlich sitzen….

Gegen 18 Uhr wurde es stockdunkel und man konnte nichts mehr erkennen, es kam nur ganz ganz wenig Licht vom Mond durch die Bäume hindurch. Wir saßen dann im Stockdunkeln im Kreis und Albaro hat uns über seine Erlebnisse im Regenwald berichtet. Das war schon ein bisschen gruselig, denn wir haben nur seine Stimme gehört und er hat uns zB. darüber erzählt, wie er sich im Urwald nachts verlaufen hat und um uns herum konnte man die Laute der verschiedensten Tiere aus dem Regenwald hören. Ich hatte echt Angst, dass uns ein Tiger oder irgendein anderes Tier überfallen könnte….


Was total cool war, waren die leuchtenden Blätter auf dem Boden und die Glühwürmchen, die durch die Luft geflogen sind. Wir kamen uns so ein wenig wie in AVATAR vor :D

Das war vielleicht mal ein echt tolles Erlebnis, einfach mal im Regenwald zu übernachten, im Amazonas zu baden und in einem Dorf zu wohnen, das gar nicht gut gerochen hat….

Ich war echt froh, dass es dann nach 3 Tagen wieder in Zivilsation ging und ich mich in normalen Wasser duschen konnte!!! Auf dem Rückweg haben wir sogar Delfine im Amazonas gesehen. Und ich wusste nicht mal, dass es welche im Amazonas gibt.





Das war also mein Urlaub, ich konnte so viele schöne Sachen sehen, mehrere Einblicke in verschiedene Lebensweisen bekommen, habe eine tolle Zeit erlebt und Kolumbien viel besser kennengelernt.



Noch mehr Bilder von meinem Urlaub:























1 Kommentar:

  1. Sylvia, ich bekomme sooo Lust auf Kolumbien:)AHHH WIR MÜSSEN UNS EINFACH SEHEN!!!!!!!!!

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